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Copilot-Bereitschaft stärken durch strategisches, geschäftsfunktionsspezifisches Prompt-Training
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Zentrale Erkenntnis: Eine erfolgreiche Einführung von Microsoft Copilot erfordert rollenbasiertes Prompt-Training für Anwender. Rechts- und Compliance-Teams werden befähigt, ihre Investitionen in KI-Tools wie Copilot und Copilot Studio durch maßgeschneiderte Schulungen, Peer-to-Peer-Lernen und kontinuierliche Weiterbildung optimal zu nutzen. Diese Schritte helfen den Nutzern, Fehler zu reduzieren, Ergebnisse zu validieren und KI selbstbewusst in ihre Arbeitsabläufe zu integrieren.
Nach Abschluss der Bewertungs- und Strategiephase der Microsoft-Copilot-Einführung ist die gezielte, geschäftsfunktionsspezifische Prompt-Schulung Ihres Teams der entscheidende nächste Schritt. Wenn Anwender bewusst und regelmäßig im Umgang mit KI-Tools wie Copilot und Copilot Studio geschult werden, kann Ihr Team mit dem sicheren Gefühl agieren, den vollen Nutzen Ihrer Investition auszuschöpfen.
Gezieltes Training gibt den Ton an
Geschäftsfunktionsspezifisches Prompt-Training ist das Fundament für einen erfolgreichen Start bei der KI-Einführung. Laut dem Lexis Nexis Legal AI Adoption Report wächst die Rechtsbranche deutlich im Bereich KI-Schulungen für Mitarbeitende – von elf auf achtzehn Prozent.
Training sorgt für eine nahtlose und leistungsstarke Integration von KI, indem Missverständnisse reduziert und fundiertes Prompting gefördert wird. Präzises Prompting verwandelt Copilot von einem reaktiven Tool in einen proaktiven Partner, der eine solide Basis für effiziente Entscheidungsfindung und optimierte Workflows schafft. Copilot-Schulungen sollten Anleitungen zur Validierung von Ergebnissen, zur Erkennung unvollständiger oder fehlerhafter KI-Ausgaben sowie zur iterativen Verbesserung von Prompt-Strategien enthalten.
Schulung folgt auf Datenbereinigung
Bevor Copilot bereitgestellt wird, sollten Unternehmen ihre Datenumgebungen prüfen und bereinigen. Strategie, Planung und Design sowie KI-Datenrisikobewertungen sind die ersten Schritte, um sicherzustellen, dass Copilot nicht unbeabsichtigt hochsensible Informationen offenlegt. Das Kennzeichnen sensibler Inhalte muss den Implementierungsprozess nicht verzögern; es ermöglicht Ihrem Team lediglich, KI mit dem beruhigenden Gefühl einzusetzen, dass vertrauliche Daten geschützt sind. Eine detaillierte Analyse Ihrer Datenlandschaft erfordert zwar mehr Zeit, kann aber parallel zur KI-Einführung erfolgen und muss nicht zwingend davor abgeschlossen sein.
Geschäftsfunktionsspezifisches Copilot-Training
Während Prompt-Training für einzelne Anwender unverzichtbar ist, vervielfacht sich seine Wirkung, wenn es auf spezifische Geschäftsbereiche zugeschnitten wird. Rechts-, Compliance-, HR- und Finanzteams interagieren beispielsweise auf unterschiedliche Weise mit KI-Tools wie Copilot. Schulungsprogramme, die diese Unterschiede berücksichtigen, vermitteln Mitarbeitenden den Kontext und die Beispiele, die für ihre Rollen am relevantesten sind.
Für Rechtsabteilungen kann dies Leitlinien zum Erstellen von Verträgen oder zum Umgang mit sensiblen rechtlichen Themen gemäß den Governance-Standards des Unternehmens umfassen. Für Compliance-Teams liegt der Fokus möglicherweise auf der Nutzung von Copilot zur Überwachung regulatorischer Änderungen, zur Sicherstellung der Einhaltung interner Richtlinien und zur Automatisierung der Prüfung von Compliance-Dokumentationen.
Neben unterschiedlichen Schulungsansätzen zwischen Geschäftsbereichen variieren die Mitarbeitenden verständlicherweise in ihrer Vertrautheit mit Copilot. Einige sind Early Adopters, die bereits eigenständig mit KI-Tools experimentiert haben. Andere sind möglicherweise unerfahren, zögerlich oder stehen den Veränderungen durch Automatisierung skeptisch gegenüber. Schulungen müssen dieses Spektrum berücksichtigen. Dieser Ansatz stellt sicher, dass alle Mitarbeitenden gleichermaßen von den Vorteilen der KI profitieren und unterstützt ein einheitliches Lernerlebnis im gesamten Unternehmen.
Interaktives Training unter Anleitung
Passives, folienbasiertes Training erfüllt längst nicht mehr die Anforderungen moderner Rechtsabteilungen. Um echtes Vertrauen in KI-Tools aufzubauen, muss Schulung aktiv, relevant und praxisnah sein.
Von Facilitator geleitete Sessions schaffen Raum für Diskussion, Experimentieren und direktes Feedback. Die Teilnehmenden hören nicht nur zu – sie machen mit. Sie bearbeiten reale Szenarien, die ihre täglichen Herausforderungen widerspiegeln. Sie stellen Fragen, testen Ideen und lernen durch praktisches Tun.
Dieser Ansatz beschleunigt die Einführung, stärkt das Vertrauen in Technologie und stellt sicher, dass Teams nicht nur informiert, sondern befähigt sind, das Gelernte anzuwenden.
Der Wert von Peer-to-Peer-Lernen
Praktisches Copilot-Training fördert Peer-to-Peer-Lernen, indem es Anwender dazu ermutigt, Best Practices zu teilen, eine gemeinsame Sprache zu entwickeln und sich gegenseitig durch kontinuierliche Verbesserung ihres KI-Verständnisses zu unterstützen. Mit wachsender Sicherheit im Umgang mit KI sind Mitarbeitende besser in der Lage, Erkenntnisse zu kommunizieren, Herausforderungen zu lösen und gemeinsam die KI-Fähigkeiten Ihrer Organisation auszubauen. Bereits geschulte Mitarbeitende bringen zudem praktische Erfahrung mit Copilot ein, um neue Kolleginnen und Kollegen während des Schulungsprozesses mit wertvollen Einblicken zu unterstützen.
Integration von Copilot Studio und Prompt-Training
Copilot Studio ermöglicht es Anwendern, maßgeschneiderte KI-Agenten für spezifische Geschäftsanforderungen zu entwerfen, bereitzustellen und zu verwalten. Mit dem rasanten Aufkommen agentischer KI erweitern Unternehmen den Nutzen des Copilot-Trainings durch umfassende Agentenschulungen in Copilot Studio. Prompt Engineering bleibt dabei eine entscheidende Grundkompetenz. Durch strategisches Prompting beschleunigen Teams die Einführung zusätzlich – mit skalierbarer Automatisierung und intelligenter Aufgabenbearbeitung durch die Erstellung und Nutzung von KI-Agenten.
KI-Einführung ist eine Reise, kein Ziel
Regelmäßig aktualisierte, funktionsspezifische Trainingsprogramme informieren Teams über neue Funktionen, Best Practices und Branchentrends. Die Erstschulung bringt alle an den Start, doch kontinuierliche Weiterbildung hält die Einführung auf Kurs und verbessert sie im Laufe der Zeit. Fortlaufende Trainings ermöglichen es den Anwendern, von der Basisnutzung zu fortgeschrittenen Anwendungen zu gelangen – etwa eigene Copilot-„Agents“ oder Automatisierungs-Workflows zu erstellen, nachdem sie die Kern-Prompts beherrschen.
Die bisherigen Erfahrungen der Rechts- und Compliance-Branche mit KI zeigen: Investitionen in Anwendertraining sind nicht nur eine Best Practice, sondern eine Voraussetzung für Erfolg.
Simon Bayangos, Director Information Governance
Simon steht seit den Anfängen von eDiscovery an vorderster Front – damals, als es erstmals sein „e“ erhielt. Mit jahrzehntelanger Erfahrung als Technologie-Führungskraft in Kanzleien, bei Anbietern von Legal-Software (darunter Summation, Nuix und Relativity) sowie bei Dienstleistern für Rechtsservices bringt Simon umfassende Expertise in den Bereichen Forensik, eDiscovery und Information Governance in nahezu allen wichtigen Branchen mit.
Der Inhalt dieses Artikels dient lediglich der allgemeinen Information und stellt keine Rechtsberatung dar.
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